Page 4 - Der Winzerer - Mai 2021
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“Natur Natur sein lassen” Nationalpark Bayerischer Wald
Der Nationalpark Bayerischer Wald liegt im Osten Niederbayerns an der Grenze zu Tschechien. Das Großschutzgebiet wird von der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, einer Sonderbehörde des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, betreut. Zusammen mit dem Nachbar-Nationalpark Šumava in Tschechien bildet er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas.
Am 11. Juni 1969 stimmte der Bayerische Landtag einstimmig für den Gründungs-Beschluss zur Errichtung eines Nationalparks im Gebiet zwischen Rachel und Lusen. Am 7. Oktober 1970 wurde das im Landkreis Freyung-Grafenau gelegene Großschutzgebiet mit einer Größe von 13.000 Hektar als erster deutscher
Foto: Wolf Rainer_Pîhlmann/Nationalpark Bayerischer Wald
Nationalpark eröffnet. Am 1. August 1997 wurde der Nationalpark im Falkenstein- Rachel-Gebiet um 11.000 Hektar im Landkreis Regen erweitert.
Größe 24.250 Hektar. 17.516 Hektar, das sind 72,3ProzentderNationalpark-Gesamtfläche, sind Naturzone (Stand: Februar 2021). Nach dem Leitsatz „Natur Natur sein lassen“ dürfen sich die Wälder mit ihren Mooren, Bergbächen und Gipfellagen nach ihren ureigenen Gesetzen zu einer grenzenlosen Waldwildnis entwickeln. So wird aus dem Wirtschaftswald von gestern der Urwald von morgen. Eine einmalige Artenvielfalt ist die Folge. Seltene Tiere wie Luchs, Auerhuhn, Habichtskauz, sowie verschiedene Urwaldreliktarten, wie der Totholzkäfer, finden dadurch wieder ein Zuhause. Die besonders hohe Biodiversität
Foto: Johannes_Haslinger/Nationalpark Bayerischer Wald
   Ziele des Nationalparks
Naturschutz
Zu den Zielen gehört, dass sich der Wald nach seinen ureigenen Gesetzen, ohne menschli- chen Einfluss, entwickeln kann. Bis 2027 wird der Anteil der Flächen, auf denen die Natur sich selbst überlassen bleibt, kontinuierlich auf 75 Prozent anwachsen. Zur Zielsetzung gehört auch, gefährdete Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu bewahren, ausgestorbene Arten wiederanzusiedeln, wertvolle Biotope zu bewahren oder wiederherzustellen, Kultur- denkmäler zu erhalten sowie die Schutzvor- schriften zu überwachen.
Bildungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Fokus der Kommunikation des Nationalparks steht die Vermittlung der Bedeutung großflächiger Schutzgebiete, insbesondere in Bezug auf den Schutz natürlicher Abläufe. Dazu gehört, dass der Nationalpark auf naturverträgliche Weise für Bildungszwecke er- schlossen ist. Bildungs- und Informationsinhalte werden nicht nur in der freien Natur, sondern auch in Besuchereinrichtungen vermittelt. Von großer Bedeutung ist dabei die Umweltbildung. Außerdem wird die Akzeptanz des National- parks bei der örtlichen Bevölkerung gefördert.
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 “Natur Natur sein lassen”





















































































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